Die „Verdopple die Nutzungsdauer“-Challenge

Weil in unserem Kaufdiät-Haushalt wieder mal ständig was kaputt geht, habe ich genervt mal recherchiert, wie lange denn Gegenstände eigentlich so überleben sollten. Theoretisch zumindest. Bei meiner Recherche habe ich festgestellt, dass es einen gravierenden Unterschied zwischen Lebensdauer und Nutzungsdauer von Gegenständen gibt. Während sich viele Menschen – wie z.B. ich – beschweren, dass Gegenstände angeblich von den Herstellern schon so gemacht werden, dass sie schnell kaputt gehen, scheint es in der Realität weit häufiger so zu sein, dass die Dinge viel weniger lang genutzt werden, als sie eigentlich leben könnten. Hier einige wirklich ernüchternde Zahlen zur Nutzungsdauer von verschiedenen Alltagsgegenständen:

Nutzungsdauern
Quelle: Wieser, H./Tröger, N. (2015): Die Nutzungsdauer und Obsoleszenz von Gebrauchsgütern im Zeitalter der Beschleunigung (PDF Download hier: https://www.researchgate.net/publication/278030698_Die_Nutzungsdauer_und_Obsoleszenz_von_Gebrauchsgutern_im_Zeitalter_der_Beschleunigung [accessed Jul 2, 2017].

In dieser sehr lesenswerten Studie findet sich dazu folgender sehr aufschlussreicher Satz:  „KonsumentInnen wünschen sich eine deutlich höhere Lebensdauer als die Gebrauchsgegenstände tatsächlich genutzt werden. Je nach Produkt ist die gewünschte Lebensdauer um das 1,73- bis 3,62-fache höher als die tatsächliche Nutzungsdauer.“ (ebd. S. 7).

Hier unterscheiden sich Anspruch und Wirklichkeit recht deutlich… Nicht an allem sind also die Hersteller schuld. Die wirkliche Ironie dabei ist, dass die Konsumenten, weil sie eben davon ausgehen, dass Dinge ohnehin schnell kaputt gehen, weil die „niederträchtigen“ Hersteller das vermeintlich extra so vorsehen, dann auch gleich zu billigeren Produkten greifen, ihre Dinge seltener reparieren lassen und häufiger austauschen. Ein Teufelskreis!

Gleichzeitig halten wir uns alle natürlich generell lieber für lange Nutzer, denn wer will schon Teil der Wegwerfgesellschaft sein? „Die meisten InterviewpartnerInnen (17 von 25) denken, dass sie Handys länger nutzen als andere Menschen. Diese (Fehl)-Einschätzung wird durch die Werbung („andere upgraden jetzt schon jedes Jahr“) und die schnellen Produkteinführungszyklen („in der Zwischenzeit kamen drei neue Versionen auf den Markt“) negativ beeinflusst und führt zu häufigeren Ersatzkäufen, als es sonst der Fall wäre.“ (ebd. S. 7)

Dass dieser Teufelskreis wegen des erhöhten Ressourcenverbrauchs ein riesiges Problem ist und die Nutzungsdauern vieler Gegenstände in den letzten Jahren immens abgenommen haben, brauche ich wohl nicht weiter zu betonen.

Ich habe also nach all diesen interessanten Erkenntnissen noch einmal kritisch die Nutzungsdauern unserer Gegenstände geprüft und festgestellt, dass es eigentlich gar nicht so schlecht steht mit der Lebensdauer vieler unserer Dinge:

  • Meine Sandalen: > 6 Jahre
  • Unsere T-Shirts: 2 bis > 15 Jahre
  • mein Handy: 5 Jahre, vom geduldigsten Ehemann von allen: 1,5 Jahre (gebraucht kauft!, davor hatte er ein Diensthandy, das er auch privat nutzen durfte)
  • Hemden/Blusen: 1,5 Jahre bis > 12 Jahre
  • Jeans: 3-5 Jahre
  • Wintermantel: 0,5 Jahre (mein letzter > 10 Jahre)
  • Drucker: 2 Jahre
  • Laptop: 7 Jahre
  • Kaffeemaschine: haben wir nicht, wir haben so eine Filter-Kanne > 10 Jahre
  • Kamera: 8 Jahre
  • Mikrowelle: haben wir nicht
  • Staubsauger: 6,5 Jahre
  • Matratzen: 2 Jahre (mussten zum neuen Bett gekauft werden, die alte Matratze ist noch in unserem alten zu klein gewordenen Bett, das jetzt Gästebett ist, 11 Jahre)
  • Fernseher: haben wir nicht, haben einen gebrauchten ca. 5 Jahre alten Flachbildschirm von unserer ehemaligen Mitbewohnerin noch in Dauerleihgabe)
  • Auto: haben wir nicht
  • Waschmaschine: 5,5 Jahre (schon einmal repariert! davor Waschmaschine, die vor 12 Jahren gebraucht gekauft war)
  • Couch: 7 Jahre
  • Schreibtisch: einen ganz Alten (ca. 20 Jahre, wird jetzt mit Tischdecke als Esstisch genutzt), einen neuen, Kleineren (4 Jahre)
  • Kühlschrank: 5 Jahre (davor: gebrauchter Kühlschrank)
  • Kleiderschrank: Einen Alten (> 20 Jahre), einen neuen (7 Jahre)
  • Küchenherd: 4 Jahre (davor: uralter gebrauchter Herd, gebraucht vor 11 Jahren mindestens 3rd Hand gekauft)

Also, wenn ich mir so die Nutzungsdauern ansehe, habe ich das Gefühl, dass manche Dinge auch langsam ein Recht haben, kaputt zu gehen. Das relativiert meinen Ärger über ständig kaputt gehende Dinge etwas. Einige der in den letzten Jahren neu angeschafften Dinge müssen nun aber auch noch ein paar Jährchen halten!

Wirklich interessant ist auch eine Tabelle des Mieterverbandes zu Lebensdauern von vielen Wohnungseinbauten, z.B. Einbauküchen (15-25 Jahre), Spülen (20-30 Jahre), Toilette (15-20 Jahre), Duschwanne (20-30 Jahre)….

(Quelle: https://www.promietrecht.de/Schaden/Abwehr-von-Forderungen/Tabelle-wirtschaftliche-Lebensdauer-Schadenersatz-bei-Neu-fuer-Alt-E2569.htm)

Ich habe im Zuge unserer Wohnungssuche einige Wohnungen gesehen, ein Bad, das älter  als 20 Jahre war, habe ich in keiner Wohnung gesehen. Die waren eigentlich alle recht neu ebenso wie die gesehenen Einbauküchen.

Gleichzeitig wecken solche Zahlenspielereien gern meinen Ehrgeiz und deswegen möchte ich hiermit eine neue Form der Challenge ins Leben rufen. Nämlich die Challenge, die Nutzungsdauer unserer Gegenstände gegenüber der allgemeinen Nutzungsdauer so lange wir möglich zu verlängern, möglichst zu verdoppeln! Vielleicht habe ich ja euren Ehrgeiz auch geweckt! Schreibt uns doch hier die Geschichten Eurer allerältesten Gegenstände!

Und vor allem: Schreibt mir doch Tipps, wie man es schafft, das die Gegenstände auch so alt werden. Denn wenn man diese Challenge ernst nimmt, heißt das, dass man seine Dinge vielleicht auch intensiver pflegen muss. Ich erinnere mich an meinen Großvater, der alle seine Dinge ausgiebig hegte und pflegte. Da können wir auf jeden Fall auch nachlegen, bevor wir uns über ständig kaputt gehende Dinge beschweren.

Wieder mal was für die Einab-Blogparade:

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Autor: Familie auf Kaufdiät

Wir sind volle Schränke und leere Kassen leid und halten den täglichen Konsumwahnsinn für eines der wesentlichen Probleme dieses Planeten. Deswegen gönnen wir uns als vierköpfige Familie nur noch den Kauf von einer Sache pro Monat. Gar nicht so einfach! Aber eine spannende Erfahrung!

32 Kommentare zu „Die „Verdopple die Nutzungsdauer“-Challenge“

  1. Hallo!

    Spannendes Thema und Deine Challenge mache ich schon seit Jahren mit ohne dass es sie gab 😉

    Meine letzte Couch hat 17 Jahre gelebt und ich musste sie aufgrund eines Totalschadens (Kinder haben etwas verschüttet und mir nicht gesagt, alles hat zu schimmeln begonnen) entsorgen. Sonst hätte sie noch sehr lange bei mir bleiben dürfen.

    Meine ältesten Schuhe trage ich schon weit über 10 Jahre, sogar die Winterstiefel sind schon so alt! Sandalen 6 Jahre. Ich hatte mal welche, die ich über 15 Jahre getragen habe.

    Meine Waschmaschine ist auch über 15 Jahre alt. Kein Bedarf sie auszutauschen, sie wäscht ganz wunderbar!

    Meine Autos habe ich fast alle bis zum hohen Lebensalter von 10 Jahren gefahren.

    Meine Nähschatulle ist von meiner Mutter und damit sicher weit über 60 Jahre alt. Ich liebe sie und werde sie sicher nicht hergeben.

    Wenn man gut auf die Dinge schaut, halten sie wirklich sehr lange.

    lg
    Maria

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    1. Hallo Maria,
      du bist uns wieder mal weit voraus! Wie schön, das zu hören!
      Und deine Schuhpflegetipps würden mich echt interessieren, Schuhe sind ein echter Problemfall bei uns. Und zwar tatsächlich hinsichtlich ihrer Lebensdauer. Vielleicht willst du dazu – nach dem tollen Wäschewaschen-Beitrag – auch mal was machen?
      Viele Grüße
      Martina

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      1. Einen Schuhpflege-Artikel würde ich auch sehr begrüßen! Die Wäsche-Artikel fand ich auch toll.
        Schuhe müssen bei mir auch halten bis zum Auseinanderfallen. Leider habe ich schon mehrfach das Problem gehabt, dass die Schuhe von außen einwandfrei sind, aber innen an einigen Stellen so durchgescheuert waren, dass ich dadurch wunde Stellen bekommen habe. Da musste ich sie auch austauschen. Fand ich sehr schade.

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      2. Liebe Martina,
        herzlichen Dank für Deine Beiträge, ich lese sie sehr gerne.
        Haltbare Schuhe (jedoch hauptsächlich für Männer) haben wir bei der Firma „Trabert“ aus der Rhön gefunden. Dort werden die Schuhe zwiefach genäht, das heißt, man sieht außen zwei Nähte. Mit der Ledersohle ist eine Gummiprofilsohle verklebt, die, wenn sie abgelaufen ist, vom Schuster erneuert werden kann. Der Lederschuh hält, da das Leder sehr dick ist, aus eigener Erfahrung zwanzig Jahre. Es gibt auch in Österreich Firmen, die rahmengenähte Schuhe anbieten.
        Bei der Unterwäsche haben wir eher schlechte Erfahrungen mit Firmen wie Schiesser oder Trigema gemacht. Überraschenderweise sind wir im hiesigen Lagerhaus fündig geworden. Dort werden eigentlich landwirtschaftliche Erträge und Arbeitskleidung für Landwirte verkauft. Dabei fanden wir Unterwäsche der Firma „conta“, einer baden-württembergischen Firma, bei der der Baumwollfaden vierfach verarbeitet ist. Dem Stoff spürt man es an, dass er deutlich dicker und fester ist.
        Noch keine perfekte Lösung haben wir für Herrenhemden und Hosen, die wenn man mit dem Rad in die Arbeit fährt, doch an gewissen Stellen deutlich strapaziert werden. Outdoorhosen sind zum Teil recht stabil, doch dann oft aus Kunstfaser und aufgrund des Stils nicht für jeden beruflichen Anlass geeignet. Hier wären wir für Anregungen dankbar.
        Bei den Socken haben sich Wandersocken am stabilsten erwiesen.
        In der Verwandtschaft haben wir den Fall, dass bei jemanden die Stromrechnung sehr hoch war. Grund war unter anderem eine zwanzig Jahre alten Gefriertruhe, die Tag und Nacht, sommers wie winters läuft. Auch wenn ich sonst wirklich fürs Länger-Nutzen von Gegenständen bin, meine ich, dass man in so einem Fall schon über Entsorgung nachdenken sollte.
        Nochmals herzlichen Dank für das Teilen vieler guter Gedanken.
        Viele Grüße
        Steffi

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      3. Hallo Steffi,
        vielen Dank für die vielen tollen Tipps und dass du so auch deine Gedanken mit uns teilst! Da komme ich bestimmt noch drauf zurück, wenn wir wieder mal Dinge ersetzen müssen! Die Firmen, die du nennst, kommen einem ja so sonst kaum einmal unter. Vielen Dank für die Empfehlung!
        Und bei Gefriertruhen und Kühlschränken ist es in der Tat eine Ausnahme. Da überwiegt der Energieaufwand während der Nutzungsphase den Energieaufwand der Herstellung. Deswegen macht hier ein Ersatz tatsächlich Sinn. Es gibt wirklich nur wenige Produkte, wo dieses Verhältnis so stark umgekehrt ist (auch Heizungen und Autos gehören da übrigens dazu). Der Punkt, ab wann ein neues Produkt ökologisch sinnvoll ist, verändert sich aber auch bei diesen Produkten. Je neuer der Kühlschrank umso länger sollte man ihn behalten, weil der Zuwachs der Energieeffizienz abnimmt. Das steht im übrigen auch in der Studie, etwas weiter hinten. Also wer es ganz genau wissen will….
        Ja und die abgenutzten Stellen an den Hosen vom Fahrrad – vermutlich ein unlösbares Dilemma. Aber da überwiegt vermutlich der Nutzen des Fahrradfahrens den des Hosenerhalts. Ist vermutlich utopisch, alles gleichermaßen zu optimieren.
        Viele Grüße
        Martina

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      4. Hallo Martina!

        Wenn ich ehrlich bin, dazu kann ich ja eigentlich gar nichts sagen. Denn ich pflege meine Schuhe nicht besonders. Verwende meist noch nicht einmal Schuhcreme.

        Nur die Absätze lasse ich vom Schuster machen, wenn sie abgetreten sind.

        Ansonsten achte ich darauf, dass ich nicht in den Regen komme mit den guten Schuhen. Verwende fürs Radfahren und Rumlaufen Turnschuhe.

        Meine älteren Schuhe hebe ich auf und verwende sie wenn das Wetter nicht so gut ist oder die Gefahr besteht, Flecken zu bekommen wie z.B. bei foodsharing-Abholungen.

        Turnschuhe kann man in der Waschmaschine waschen. Am besten mit ein paar alten Handtüchern gemeinsam. Sie werden wie neu!

        Nur an heißen trockenen Tagen machen, damit sie schnell trocken werden. Meine Wandersandalen habe ich zuletzt auch gewaschen, sehen wieder super aus!

        Vielleicht sind nun doch ein paar Tipps vielleicht für Dich?

        lg
        Maria

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      5. Hallo Maria,
        vielen Dank für die Tipps! Dann weiß ich auch nicht, was ich mit meinen Schuhen mache, dass ich sie immer so schnell aufarbeite. Ich muss allerdings auch sagen, dass ich relativ wenige Schuhe habe und mit diesen wenigen Schuhen sehr viel laufe. Ich denke, dass sind einfach auch all die Alltags-Wanderkilometer und das innerstädtische Kopfsteinpflaster ist manchmal für Schuhe eine größere Herausforderung als die Bergwanderung (meine Wanderschuhe sind im Vergleich zu meinen Alltagstretern nämlich top in Schuss…).
        Schuhe waschen mache ich auch, dem Stoff tut das gut, nur dass Plastik an der Sohle nimmts mir übel…
        Na ja, aber wenn ich mir die Durchschnittsnutzungsdauern der Schuhe aus der Studie ansehe, sind meine gar nicht so schlecht wie ich dachte.
        Viele Grüße
        Martina

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      6. Hallo Martina!

        Ich habe auch nicht besonders viele Schuhe. 2 Paar Halbschuhe, 2 Paar Turnschuhe, 2 Paar Sandalen, 1 Paar Wanderschuhe und 1 Paar Wandersandalen und 1 Paar Gummistiefel.

        Ich route die Schuhe immer durch. Z.B. neue Sandalen für „schön“ dann werden die alten Sandalen zu den „Alltagssandalen“ und die ganz alten kommen weg. Neue werden nur dann gekauft, wenn ein Paar kaputt ist. Mit den anderen Schuhen mache ich das auch so. Wenn die Turnschuhe kaputt sind, dann kaufe ich neue und die alten werden zu den „Alltagsturnschuhen“, die für Regen und foodsharing dienen.

        Die „schönen“ Schuhe trage ich bei gutem Wetter und eben für schön. Wenn es wirklich ganz wild regnet, trage ich die Gummistiefel. Meiner Meinung nach schadet schlechtes Wetter den Schuhen am meisten. Wenn sie nass werden, tut das dem Leder gar nicht gut!

        lg
        Maria

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  2. Ich finde den Gedanken sehr interessant, dass die tatsächliche Nutzungsdauer eigentlich nicht der Lebensdauer der Dinge entspricht. Traurig. Ich verstehe schon, wenn man manche Dinge nach einer langen Zeit nicht mehr sehen kann oder sie einem nicht gefallen. Ich möchte z. B. nicht in einer Wohnung im 70er-Jahre-Design wohnen. Aber mein Mann und ich stimmen zum Glück darin überein, dass wir Dinge erst wegwerfen, wenn sie wirklich kaputt sind.
    Einige Beispiele von uns:
    Wir nutzen immer noch unseren Röhrenfernseher (ausschließlich)! Der dürfte so um die 20 Jahre alt sein. Er hat Macken, gibt aber noch Bild und Ton ab. Reicht.
    Mein Smartphone benutze ich seit 5 Jahren. Macken, funktioniert aber noch.
    Notebooks werden so lange für teilweise nur eine bestimmte Funktion verwendet, wie es geht. Bei manchen ist der Bildschirm schon halb kaputt. Aber diese eine Funktion geht noch.
    Mikrowelle: 14 Jahre.
    Matratze: will ich gar nicht drüber nachdenken. Sollte aus hygienischen Gründen bald ausgetauscht werden.
    Gardinen und ein paar kleine Wandschränke sind vor 25 respektive 9 Jahren gebraucht aus der Familie übernommen worden.
    etc. Wir achten gut auf die Sachen, und sie sind keiner Mode unterworfen. Und wo es Moden gibt, wie beim Handy, interessiert es uns schlicht nicht.

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    1. wow, herzlichen Glückwunsch zu dem Fernseher! Gerade Fernseher – das war auch ein Ergebnis der Studie – haben seit es Flachbildschirme gibt immens an Nutzungsdauer verloren. Ironischerweise sind es gerade die Flachbildschirme, die immer kürzer genutzt werden. Also vorbildlich! Ich nehme mir ein Beispiel an Euch!
      Viele Grüße
      Martina

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      1. Danke! Da haben wir aber auch Glück gehabt, dass nichts kaputtgegangen ist, was den Weitergebrauch verhindert. Es ging zum Beispiel der An-Aus-Knopf kaputt. Nun schalten wir den Fernseher immer aus Standby und ziehen dafür den Stecker. Sobald wir mal einen neues TV-Gerät brauchen (wenn wir nochmal eines wollen), schauen wir auch sorgfältig, dass wir einen kriegen, der lange hält, und den behalten wir wieder bis er auseinanderfällt.
        Was mich geärgert hat, war der Umstieg auf DVB-T2. Unser DVB-T-Gerät war noch voll funktionsfähig, aber der Betrieb von DVB-T wurde ja eingestellt. So kann man natürlich den Leuten auch das Geld aus der Tasche ziehen!…

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      2. wow, ihr seid echt gut! Lasst Euch auch von kaputten Schaltern nicht schrecken! Bisher dachte ich, nur wir wären wegen unserer Kaufdiät solche Freaks :o). Super, wir werden immer mehr!
        Viele Grüße
        Martina

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      3. Als unsere letzte Röhrenglotze kaputt ging, haben wir ca. 1 Jahr gar keinen Fernseher gehabt. Dann haben wir doch wieder einen gekauft, den wir schon als riesig empfanden bei 80 cm Bildschirmdiagonale. Der ist jetzt ca. 11 oder 12 Jahre alt und wir haben nicht vor, ihn loszuwerden.

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  3. Ich traue es mich kaum zu sagen, aber ich hab ein Regal, das hat schon in meinem Kinderzimmer gestanden und dürfte inzwischen knapp 40 Jahre alt sein… ansonsten hab ich mich, als ich vor 20 Jahren in mein Häuschen gezogen bin, einmal gescheit und zeitlos eingerichtet, die meisten Möbel habe ich immer noch, und ich hab trotzdem nicht das Gefühl, dass es bei uns verwohnt oder altmodisch aussieht. Ich bin auch viel zu faul, mich ständig neu einzurichten… was kaputt ist, wird ersetzt, aber bis jetzt ist bis auf Kühlschrank und Wäschetrockner nichts kaputtgegangen.

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    1. Ist es nicht schön, ein Regal als Kindheitserinnerung immer noch im Haus zu haben? Meine Kinder haben jetzt mein altes Spielzeug in den Spielzeugkisten von damals. So lustig, die alten Fußball-WM-Aufkleber von 1990… Ich finde diese Art von Geschichte schön und finde es schade, dass ich nicht mehr schöne alte Erbstücke unter meinen Möbeln habe. Umzüge sind übrigens ein Hauptgrund, warum viele Dinge heute kürzer genutzt werden (stand auch in der Studie, die ich zitiert habe). Also 20 Jahre am selben Ort bleiben, ist da schon mal hilfreich…
      Viele Grüße
      Martina

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    2. Einer unserer Schränke ist aus den 60er Jahren…
      Daß manche Leute bei Möbeln so nach Moden gehen, finde ich furchtbar. Das fand ich auch schon, als ich noch nicht ganz so müllbewußt war. Das ist das alte Motto „wer billig kauft, kauft zweimal“, daher habe ich sobald ich es mir leisten konnte, lieber Vollholzmöbel in einem zurückhaltenden Stil gekauft, damit ich sie mir auch in 30 Jahren noch nicht übergesehen habe.

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  4. Herzlichen Dank für Deinen Beitrag! Ich finde die recherchierten Zahlen auch höchst interessant.
    Meine persönlichen Erfahrungen zur Lebens- und Nutzungsdauer sind sehr unterschiedlich. Es gibt Dinge, die habe ich seit 15-20 Jahren (Rucksack und Schuhe), die heute noch tadellos sind – der Stoff des Rucksacks ist schon etwas ausgeblichen, aber nach ein paar Reparaturen an Riemen und Reißverschlüssen ist er noch voll funktionsfähig und das Design ist auch gerade irgendwie wieder „in“. Andere Sachen, z.B. Kleidung, habe ich später gekauft und mich auch schon früher wieder verabschiedet von ihnen: teilweise war die Mode das Problem, teilweise die Qualität. Heute würde ich eher zu Markenprodukten greifen, wo die Qualität aber auch sichtbar und begreifbar sein muss; der Namen soll da nicht der Kaufgrund sein. Von Modeartikeln würde ich eher Abstand nehmen, damit ich auch noch in 10 oder mehr Jahren Freude daran habe.
    Alles in allem denke ich aber, dass man bei Gebrauchsgegenständen um Reparaturen nicht rumkommen wird, auch wenn die Pflege immer sorgfältig war, und dass man beim Kauf darauf achten sollte, ob man Ersatzteile nachkaufen kann, bzw. ob Reparaturen möglich sind.

    LG, Sophie

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    1. Hallo Sophie, du hast sicher recht, dass man verschiedene Dinge natürlich auch unterschiedlich lang in Gebrauch hat. Ich habe jetzt beschlossen, einfach ausnahmslos bei allem die Nutzungsdauer so weit wie möglich an die Lebensdauer heranzuführen und die Lebensdauer so weit wie möglich zu verlängern. Dass du Schuhe hast, die 15-20 Jahre alt sind, zeigt, dass du das scheinbar schon recht gut machst. Habe ja gerade einen ausführlichen Austausch mit Maria zum Thema Schuhe hier laufen…
      Viele Grüße
      Martina

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  5. HI, eine sehr interessante Studie. Ich habe das Gefühl, wir nutzen unsere Gegenstände auch länger, als hier gezeigt:
    –> Waschmaschine: ist ca. 10 Jahre alt, hat aber schon 3 mal Umziehen miterlebt
    –> Kasten: > 10 Jahre (in meinem Besitz), habe ich gebraucht vom Vermieter übernommen.
    –> Laptop: mein jetziger ist 4 Jahre als, der vorherige hat 10 Jahre überlebt.
    –> Matratze: 8 Jahre alt. Die möchte ich nicht hergeben
    –> Schuhe: die Converse von meinem Freund werden ständig kaputt (max. Haltbarkeit ein paar Monate). Meine Schuhe halten generell 2-5 Saisonen, was ich schon als sehr gut empfinde. Laufschuhe werden bei uns 2-3 Saisonen gebraucht. Wenn wir viel Laufen, dann eher 1-2 Saisonen. Die Laufschuhe verwenden wir aber weiter für Indoorsport.
    –> Telefon: ich übernehme immer das gebrauchte Telefon von meinem Freund und verkaufe meines weiter. Generell habe ich ein gebrauchtes Telefon etwa 3 Jahre lang (davor hat es mein Freund bereits 2 Jahre genutzt).
    –> Auto: gebraucht gekauft: nun insgesamt 9 Jahre alt.

    Wir versuchen, unsere Geräte gut zu warten. Die Waschmaschine, wird regelmäßig entkalkt. Bei den elektronischen Geräten schauen wir auf Markenprodukte. Wir kaufen generell nicht mehr „billig“ ein. Beim Auto halten wir unsere Services nach Servicekatalog strikt ein. Ich habe gesehen, dadurch verlängert sich die Nutzungsdauer immens (ich hatte das beim ersten Auto nicht gemacht).
    Danke für deinen sehr informativen Blog. Alles Liebe lea

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    1. Hallo Lea, da seid ihr ja wirklich auch ein sehr gutes Beispiel, danke für die Infos!
      Und zur Haltbarkeit von Schuhen: Den Ärger mit Converse kann ich bestätigen. Kommen mir nicht mehr ins Haus!
      5 Jahre Handynutzung finde ich schon sehr gut! Mein Handy ist 5 Jahre alt und zeigt langsam leider ernste Ausfallserscheinungen. Und in Sachen regelmäßiger Wartung unserer Geräte können wir bestimmt auch noch einiges verbessern… Ich finde die angemessene Pflege all der Dinge recht anstrengend, was definitiv ein Argument für Minimalismus ist.
      Viele Grüße
      Martina

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      1. Ich finde dauernde Neubeschaffung noch viel anstrengender. Ich liebe Einkaufstouren nicht besonders, vor allem nicht die „wir brauchen jetzt unbedingt!“
        Und je größer irgendein Ding ist, desto größer ist auch immer der Aufwand für’s Austauschen (der kaputte Einbaukühlschrank, ein Alptraum!).

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      2. Ja, von Kücheneinbauten habe ich auch die Schnauze voll. Als wir vor ein paar Jahren gerade unsere Einbauküche neu fertig eingebaut hatten, ging 6 Monate später der alte Herd kaputt… Aber Kühlschrank ist eines der wenigen Elektrogeräte, wo sich neu gegen alt von der Ökobilanz her tatsächlich rechnet. Also Kopf hoch, das hatte also auch sein Gutes!
        Viele Grüße,
        Martina

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      3. Leider nein, der neue zieht Wasser und wir müssen immer Pfützen aufwischen :-/
        Aber schon wieder austauschen, davor gruselt es mich halt noch mehr…

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      4. bei uns kommt Wasser im Kühlschrank meistens davon, dass hinten das kleine Abflussloch verstopft ist.
        Außerhalb vom Kühlschrank sollte es natürlich nicht sein…
        Alles Gute!
        Martina

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  6. Ich finde das Thema auch spannend. Als jemand, der Dinge schon immer lieber länger genutzt hat, muß ich aber auch sagen, daß die Qualität auch beträchtlich nachgelassen hat, auch bei den jeweils selben Herstellern.
    Mein letztes Paar Sandalen hatte ich 11 Jahre (schon etwas extrem, das lag vor allem daran, dass ich keine anderen gefunden habe, ich denen ich so gut laufen konnte), von den aktuellen Paaren hat eines schon nach 6 Wochen Tragen (im Jahr 2016) Risse in der Sohle und die Metallverstärkung guckt inzwischen durch. Ausserdem haben sich alle Riemen so gelängt, daß sie auf Anschlag gezurrt sind und der Fersenriemen trotzdem schlackert. Ich werde versuchen, sie reparieren zu lassen, aber ich fürchte, mehr als 3 Saisons werde ich da nicht rausbekommen.
    Vor ein paar Monaten habe ich ein T-Shirt von 1992 weggeworfen, weil es nun endgültig hin war. Ich habe aber T-Shirts, die nur 2 Jahre alt sind und bereits Löcher bekommen. Unterwäsche ist so ähnlich, da sortiere ich derzeit welche von 2000 aus und aber gleichzeitig welche, die nur 3 oder 4 Jahre alt ist.
    Und viele Leute werden auch von Reparaturfirmen oft gedrängt, sich was Neues anzuschaffen mit dem Argument „lohnt sich nicht mehr zu reparieren“. Wenn eine Waschmaschinenreparatur 120 Euro kostet, wird lieber die Waschmaschine ausgetauscht (gerade erst bei Nachbarn erlebt). Wenn man mal rechnet und man hat eine WaMa, die mal 800 Euro gekostet hat (also keine der ganz teuren) und sie geht nach 8 Jahren kaputt, dann hat man eine Jahresgebühr von 80 Euro. Wenn man für die Reparatur 120 Euro bezahlt hat und die Maschine hält nur noch 1,5 weitere Jahre, bleibt der Preis pro Jahr gleich. Wenn sie aber auch nur 2 Jahre bis zur nächsten Reparatur braucht, ist der Jahrespreis schon gesunken!
    Aber wenn man das Leuten erklärt, die das „lohnt sich nicht“ glauben (wollen), dringt man damit trotzdem nicht durch – irgendwie schalten die da das Hirn aus.

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    1. Das mit den Sandalen ist ja eine Frechheit. Vielleicht sollte man die direkt zurückbringen! Haben sowas übrigens auch schon mal mit einer Jacke von Zara gemacht, die nach wenigen Wochen eingerissen war. Die haben das nähen lassen. War gar kein Problem, obwohl wir erst nach Monaten überhaupt dazugekommen sind, nochmal hinzugehen.
      Und beim Reparieren kalkuliere ich genau wie du. Kein Mensch würde bei anderen „Elektrogeräten“ wie etwa einem Auto erwarten, dass nach dem Kauf für viele Jahre nie mehr Reparaturen anfallen. Dann repariert man seine Geräte halt hin und wieder und hat wieder einige Jahre Freude dran.

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      1. Ich habe die Sandalen leider 300km entfernt gekauft und hätte vermutlich einschicken müssen. Ich wollte aber gar nicht, daß ich das Geld zurückbekomme, weil ich trotz alledem in diesen Sandalen besser laufen kann als in allen anderen (meine Füße sind da recht problematisch). Deshalb wollte ich sie eben nicht aus der Hand geben…

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  7. Liebe Martina,

    Auch wenn der Artikel älter ist: Ich wollte mal erwähnen, dass ich häufig hier nochmal reinschaue. Für mich ist es die Motivation, nicht zu denken „lohnt sich nicht“ und die Naht doch nochmal nachzunähen.

    Bei mir ist (allein dadurch, dass ich erst 27 bin) vieles noch neuer als in den „Durchschnittswerten“. Wir haben es aber auch so gemacht wie Fussel und uns beim letzten Umzug einmal gute Vollholzmöbel (helle Eiche) gekauft (vorher war das meiste noch aus unseren Jugendzimmern oder von Vormietern, fiel leider auseinander). Ich hoffe, dass sie lange halten. Elektrogeräte sind sehr gemischt: Meine kleine Stereoanlage habe ich Weihnachten 1999 (mit 9) bekommen. Herd, Waschmaschine etc. sind natürlich deutlich neuer. Beim Fernseher hatten wir leider das Problem, dass aktuelle Formate nicht mehr auf kleine Apparate ausgerichtet sind. Auf meinem kleinen, alten Röhrenbildschirm (von 2002) konnte man leider nichts mehr erkennen. Gerade Untertitel waren so klein, dass man sie auch weglassen konnte. Unpraktisch, wenn man gerne Arte schaut 😉 Daher haben wir einen neuen (gebrauchten) Flachbildschirm…

    Was bei mir tatsächlich deutlich kürzer hält, sind Klamotten. Schuhe trage ich einfach durch. Gerade Turnschuhe halten höchstens zwei Jahre. Jeans sind nach 2-3 Jahren durchgerieben (habe aber auch immer nur 2). Allerdings bin ich beim letzten Kauf auf „ohne Elasthan“ umgestiegen und denke, dass die ein wenig besser halten…. Shirts halten größtenteils länger, weil ich größere Auswahl habe. Viele Kleider, Shirts und Röcke sind inzwischen 8-9 Jahre alt und / oder gebraucht gekauft (, da ich zuvor noch gewachsen bin, ist das durchaus OK). Die ältesten müssen aber langsam zu Putzlappen umfunktioniert werden – außer durchsichtig wird modern 😉

    Liebe Grüße

    Janine

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    1. Liebe Janine,
      das freut mich, dass du dir auch so viel Gedanken zu dem Thema machst!!!
      Bei Jeans und Turnschuhen geht es mir ganz genauso, Jeans sind sogar das größte wiederkehrende Problem unserer Kaufdiät bisher! Bei Turnschuhen habe ich jetzt einmal teure lederne Marken-Sneaker probiert in der Hoffnung, dass die länger halten…
      Ich wünsche Dir viel Erfolg bei Deinen weiteren Bemühungen und freue mich über Berichte, wie es bei Euch so läuft!
      Viele herzliche Grüße
      Martina

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